Aus analog mach digital! In diesem Beitrag möchte ich Euch zeigen, wie ihr mit Zettel und Smartphone eine teils analoge, teils digitale GPS-Schnitzeljagd organisieren könnt. Was ihr dazu braucht? Wie immer kaum mehr als Stift und Papier, ein bisschen Zeit und Fantasie, sowie ein Smartphone mit GPS und der Google Maps App.
Aber Achtung: Der Beitrag bezieht sich nicht auf die bekannte Geocaching-App, die ich selbst jahrelang genutzt habe.
Diese Schnitzeljagd ist zwar auch GPS-basiert aber 100 Prozent individuell anpassbar!
Die Idee zu dieser GPS Schatzsuche kam mir schon vor Jahren bei der Bundeswehr. Dort haben wir im Rahmen einer Übung gruppenweise Papierzetteln nachgejagd, die in einem kilometerweiten Areal verteilt waren und per GPS-Koordinaten den Fundort des nächsten Zettels verrieten. Das war, wie bei der Bundeswehr üblich, prinzipiell eine gute Idee, hatte jedoch manche Tücken.
Die größte Tücke müssen auch wir bei dieser Schnitzeljagd berücksichtigen: Die Genauigkeit der Koordinaten. Aber keine Sorge: Hier wird keiner tagelang im Wald umherirren — schließlich machen wir es nicht wie bei der Armee. Diese hatte die gloreiche Idee, festzulegen, dass der zu suchende Zettel im Umkreis von 1 Kilometer von der Zielkoordinate zu finden sei. Im Wald. Bei Nacht.
Wir machen es aber besser und ich habe den einen oder anderen Trick für euch parat.
Als Namen habe ich „digilog“ gewählt, die andere Kombination von analog und digital erschien mir unpassend 😉
Wie meine GPS-Schatzsuche funktioniert? Ganz einfach:
Die “digiloge” GPS-Schnitzeljagd
Zeitaufwand: 60-120 Minuten
Geeignet für: Jugendliche, Erwachsene, JGA, Teamevent
Wo: Draußen
Mit jeder Station, mit jedem gefundenen Hinweis kommt eine weitere Ziffer hinzu. Wenn ihr gnädig seid, könnt ihr natürlich auch mehrere Ziffern pro Station ausgeben, was die Schnitzeljagd natürlich schneller macht. Peu à peu füllt sich also die Zielkoordinate, bis…
… alle Bestandteile zusammengetragen sind. Diesen Code muss man nun wie gehabt in die App eintragen und man erhält den Zielort, an dem sich der Schatz befindet.
Na, weiß jemand, wo mein Zielort liegt?
P.S.: Das wäre ein ganz schlechter Ort, um einen Schatz zu verstecken. Er würde in Nullkommanichts von den Touris geplündert werden!
Organisation der digilogen GPS-Schnitzeljagd
Für die Planung und Organisation der GPS-Schnitzeljagd braucht ihr als allererstes euer schlussendliches Ziel. Überlegt euch also wo die Schatzsuche enden soll, zu welchem Ort ihr die Jäger führen wollt. Bedenkt dabei aber aber: Der Ort und insbesondere das Objelt sollte eindeutig zu identifizieren sein. Sonst bekommen eure Jäger ähnliche Probleme wie wir damals bei der Bundeswehr!
Gute Ziele sind zum Beispiel wieder das eigene Haus, ein Spielplatz, ein Platz (mit Statue) und so weiter. Wenn ihr euer Ziel bestimmt habt, geht ihr auf Google Maps, sucht euch die GPS-Koordinate heraus und schreibt diese Zahlenkolonne 1:1 auf einen Zettel. Diesen könnt ihr nun so zerreißen, dass jede Zahl auf einem separaten Zettelchen steht. Diese erhalten dann die Jäger und müssen die gesamte Codefolge anhand der Abrisskanten wieder zusammensetzen.
Alternativ könnt ihr mit Unterstrichen die jeweilige Position der Zahl(en) im Zielcode markieren. Das dürfte die einfachere Variante sein, da ihr nicht Gefahr lauft, dass die Jäger einen Zahlendreher vollführen und weiß Gott wo rauskommen.
Eine digitale Schnitzeljagd für große Kinder
Auch wenn Kinder heute immer früher in den Besitz von Smartphones und deren Apps kommen, dürfte die GPS-Thematik für viele zu früh kommen und zudem einen weit geringeren Reiz ausüben als bei Erwachsenen. Schließlich haben viele von uns die Zusammensetzung von Koordinaten nicht nur bei der Armee sondern vielleicht auch auf Jugendfreizeiten oder bei den Pfadfindern gelernt und schwelgen dann gerne in der Vergangenheit.
Daher mein Tipp: Gestaltet eine GPS-Schatzsuche besser für ältere Jugendliche und Erwachsene und nehmt eine actionreichere, spielerischere Variante für Kinder.
Ideen für Aufgaben und Rätsel
Das Gute vorweg: Für diese Schnitzeljagd braucht ihr eigentlich keine Schnitzeljagd-Aufgaben. Wie schon geschrieben könnt ihr an jedem Halt nicht nur einen Teil des Zielcodes preisgeben, sondern auch die GPS-Koordinate für die nächste Zwischenstation. Wer mit eigens kreierten Aufgaben und Rätselfragen ein wenig mehr persölichen Charme einfließen lassen möchte, ist natürlich herzlich eingeladen dies zu tun.
Nach meiner Erfahrung eignen sich besonders kleine Schnitzeljagd-Rätsel zu allgemeinen Themen oder einfache Aufgaben, die sich auf die lokalen Gegebenheiten oder die Geschichte eines der Teilnehmer beziehen.
Klingt kompliziert aber hier ein Beispiel:
Angenommen Basti hat Geburtstag und Du organisierst für die Feier eine kleine digiloge Schnitzeljagd (das würde Basti sehr freuen!), dann kannst Du folgende Aufgabe stellen:
Die Antwort ist für die Schatzsucher (Freunde) leicht:
Basti ist Anhänger des KSC, der zweite Buchstabe ist S, im 26er Alphabet an Stelle 19. Folglich muss die 19 an sechster Stelle in den Zielcode eingetragen werden.
Dieses Vorgehen könnt ihr easy für eure Gruppe anpassen und damit die gesamte GPS-Schatzsuche persönlicher gestalten. Solltet ihr euch in der Gruppe nicht allzu gut persönlich kennen, wie beispielsweise bei einem Team-Event, bieten sich Recherche-Aufgaben zu örtlichen Gegebenheiten oder Allgemeinwissen an. Zur Not darf man dann natürlich auch das Smartphone zum Googlen benutzen 🙂
Ich hoffe ihr probiert diese Jagd mal aus! Bei Problemen und Fragen stehe ich gerne zur Verfügung 🙂
Falls ihr schon einmal eine GPS-Schnitzeljagd mit Smartphone gemacht habt oder weitere Ideen dafür habt, lasst es mich doch wissen. Ich freue mich immer über Kommentare und Nachrichten über Mail und Social Media.