Das Exit Spiel „Das mysteriöse Museum“ ist mein zweites Kosmos Escape Game für zuhause und wiedermal eins, das es wirklich in sich hat. Nachdem ich schon „Die verlassene Hütte“ vorgestellt habe, dreht sich dieser Testbericht nun um „Das mysteriöse Museum“.
Ich zeige Dir, wie schwierig die Rätsel sind, gehe auf Regeln und wichtige Infos ein und versuche darzulegen, wie spannend die Story ist. Natürlich werde ich Dir nicht zu viel verraten — Entkommen musst Du aus dem Museum schon selbst!
Während die meisten von euch mit Sicherheit schon echte Escape Rooms gespielt haben, werden derartige Spiele für den heimischen Esstisch den meisten neu sein. Im Grunde funktioniert es wie gehabt: Man muss möglichst schnell Rätsel lösen und kann dazu vorhandene Materialien einsetzen. Beim Exit Spiel sind das, allerlei Karten, Bilder und Elemente der Geschichte. Alles Notwendige findet sich natürlich im Karton des Gesellschaftsspiels wieder.
Spieltyp: Escape Room für zuhause
Spielzeit: 45 – 120 Minuten
Für welches Alter: ab 12 Jahre
Für wieviele Personen: 1-4
Preis: 10 Euro*
Hersteller/ Verlag: Kosmos Verlag
Wichtiger Hinweis: Lest euch unbedingt als allerallerallerallererstes die Anleitung durch. Das ist zwar der ödeste Tipp, den ich hier jemals gegeben habe, doch nur so klappt es mit dem Ablauf des Escape Rooms für zuhause.
Spielmaterial von „EXIT: Das mysteriöse Museum“
Das Spiel besteht aus:
- einem Buch (Booklet)
- einer Dekodierscheibe
- 20 Rätselkarten
- 30 Lösungskarten
- 30 Hilfekarten
- einer Schnur
- einem Schild mit der Aufschrift “TOT”
- einer Spielanleitung
- der Spielebox (nicht zu vernachlässigen ;-))
Albtraum für Millenials & Fortnitespieler: Gefangen im Museum!
Die Story des Spiels dürfte das reinste Gruselszenario für Jugendliche sein: Du findest Dich von einem Moment auf den anderen nachts in einem verschlossenen Museum wieder. Kulturschock pur mit null Balken Handyempfang und das Museums-WLAN ist garantiert auch aus…
Allerdings hat dieses Museum nichts mit den staubtrockenen Ausstellungen unserer Zeit zu tun! Schon im Eingangsbereich wird Dir klar gemacht, dass Du nach geheimnisvollen Regeln spielen musst, um jemals wieder aus dem Museum entkommen zu können.
Dafür reist Du durch die Ausstellungsräume und die Zeit, widmest Dich Persönlichkeiten wie Marie Curie und Albert Einstein und versuchst stets mit dem mysteriösen Spielgestalter und der entrinnenden Zeit Schritt zu halten.
Spielorganisation: Symbole leiten Dich durch die Rätsel
Das EXIT-Spiel hat 10 Stationen, die jeweils mit einem speziellen Symbol markiert sind. Die Symbole finden sich immer irgendwo in den Bildern oder den Spielmaterialien wieder. So eilt man von Station zu Station, von Rätsel zu Rätsel und muss immer wieder herausfinden, um welches Symbol es sich gerade dreht. Die Symbole selbst sind bei den KOSMOS-Spielen scheinbar immer dieselben. Das ist aber nicht schlimm da sie nur der Organisation des Escape Rooms dienen und nichts mit den dahinterliegenden Rätsel und Aufgaben zu tun haben.
Daher kannst Du problemlos mehrere der EXIT-Spiele spielen, ohne Langeweile zu spüren oder zu denken „das kenne ich doch schon“.
Das mysteriöse Musuem: Regeln schaffen Spannung und Spielspaß
Die Regeln der EXIT-Spiele von KOSMOS sind so einfach wie genial:
1.) Entkomme aus dem Szenario, indem Du jede Station nacheinander löst.
2.) Beeile Dich!
Das Ziel der Spieler ist, so schnell wie möglich aus dem Museum zu entkommen. Okay, das ist wenig revolutionär bei einem Escape Room Spiel für zuhause. Die Spieleentwickler haben aber auch noch eine zeitliche Komponente hinzugefügt: Je nachdem, wie lange zum Lösen aller Rätsel brauchst, erhältst Du Sterne. Bleibst Du unter 60 Minuten, gibt es 10 Sterne, ab 90 Minuten sind es nur noch 7 Sterne.
Falls es mal hakt, kannst Du eine Hinweiskarte ziehen, die Dir einen Tipp zur Lösung gibt. Allerdings kosten Dich die Hinweiskarten auch Sterne: 1-2 Hinweiskarten kosten Dich 1 Stern, brauchst Du mehr als 10 Hinweiskarten kannst Du in der Endberechnung nur noch auf 5 Sterne kommen.
Im Endeffekt bedeutet das: Du bist in Eile, immer auf der Suche nach der schnellen Lösung und immer in Versuchung eine Karte zu ziehen, die Dir weiterhilft.
So spielt sich EXIT: Das mysteriöse Museum
Eins wird einem schon zu Beginn des Spiels klar: Hier bekommt man nichts geschenkt!
Obwohl EXIT: Das mysteriöse Museum nicht mein erstes Spiel dieser Art ist zwingt uns das eröffnende Rätsel direkt zum Ziehen einer Hinweiskarte. Innerlich fluche ich natürlich, denn somit ist die perfekte Runde schon nicht mehr möglich. Vielleicht hätten wir uns geistig mehr vorbereiten sollen, denn im Nachhinein erscheint mir das Rätsel als ziemlich einfach — im Vergleich zu dem, was noch kommen soll!
Aber gut, es ist wie es ist. Nun heißt es, sich ran zu halten und nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln. Schnell eilen wir durch die Gänge des Museums, erkunden die ersten Räume und bewegen Hebel einer antiken Zeitmaschine. Die Räume des mysteriösen Museums verändern sich, während wir in der Zeit zurückreisen. Neue Hinweise tauchen auf, werden gelöst. Wir sind im Groove und ich träume schon von 9 von 10 Sternen.
Doch dann kommt wieder so eine knackige Station.
Wir verrennen uns geistig, kommen nicht weiter.
Eine Hinweiskarte muss gezogen werden.
Die Lösung scheint nun klar, wir drehen am Rad der Weisheit, um die Zahl ausgegeben zu bekommen, die uns die hoffentlich korrekte Lösungskarte vorgibt.
Die 27 erscheint, rasch im Stapel die Lösungskarte Nummer 27 rauskramen,
gegenprüfen und… Niete.
Verdammt!
Die Stoppuhr tickt unerbittlich weiter und uns packt die Panik.
Der Highscore ist ja schon dahin, aber auch eine ehrenhafte Gesamtwertung verschwindet am Horizont.
In wilder Panik ziehen wir die zweite Hinweiskarte der Station.
Jetzt scheint die Sache klar,wieder wird das Rad bemüht, die Lösungskarte gezogen und…
Geschafft!
Gott sei Dank!
Kurzes Durchatmen, ein Schluck Wein als Belohnung und weiter zum nächsten Rätsel, das wir dann auch ohne Hinweiskarte schaffen.
Spielmaterial: Hochwertig, kreativ, bitte zu zerstören
Der Inhalt des Spiels ist wie immer sehr ansprechend gestaltet. Die Karten haben eine gute Haptik, sind schön illustriert und wirken nicht billig. Selbiges gilt für das Story-Buch, das einen durch die Geschichte leitet. Als spezielle Gimmicks gibt es eine Kordel, eine Tafel in Holzoptik mit dem Wort „TOT“ darauf und natürlich die Drehscheibe.
Im Laufe des Spiels wird man alles benötigen, einiges auch zerstören. Das bedeutet, dass „Das mysteriöse Museum“ wie alle EXIT-Spiele nur ein einziges Mal spielbar ist. Für die Umwelt ist es zwar schade, aber es hat dadurch einen besonderen Reiz: Es gibt kein Limit, um an die Lösung einer Aufgabe zu kommen. Soll man diese oder jene Karte zerschneiden, knicken, zerreißen?
Schönes Spiel für einen Abend mit Freunden
EXIT: „Das mysteriöse Museum“ ist ein tolles Spiel für einen Abend mit Freunden oder mit der Familie. Es ist spannend, herausfordernd und zwingt einen gemeinsam zu rätseln und zu diskutieren. Man ist stets in Eile (Stichwort: Zeitdruck für Sterne), wenngleich der ruhige Gedanke und die rationale Herangehensweise auch wichtig ist.
Alleine spielen macht meiner Meinung nach keinen Sinn. Hinsichtlich der Regeln wäre das natürlich kein Problem, die ausgefallenen Ideen in den Rätseln erfordern jedoch sowohl kreative Ansätze als auch logisches Denken. Zu zweit sollte man also definitiv sein.
Fazit zum Test: Exit „Das mysteriöse Museum“
Alles in allem hat mir „Das mysteriöse Museum“ sehr gut gefallen. Die Story ist spannend (vielleicht nicht ganz so spannend wie bei „EXIT: Die verlassene Hütte“) und schön erzählt. Das Setting im nächtlichen, stillen und einsamen Museum ist stimmig rübergebracht, das hochwertige Spielmaterial tut seinen Teil dazu.
Im Endeffekt haben wir drei Hinweiskarten und 76 Minuten gebraucht, was jämmerliche 6 Sterne bedeuten. Das geht besser. Wie gut, dass ich schon das nächste EXIT-Spiel („Die drei ??? Das Haus der Rätsel“) vor mir liegen habe 🙂
Ich bedanke mich beim KOSMOS-Verlag für das zur Verfügung stellen eines Rezensionsexemplars. Den Test und die Bewertung des Produkts hat das nicht beeinflusst.