Am 31.10 ist wieder Halloween und auf die Frage via Kommentar von Dany hin habe ich mir Gedanken zum Thema einer Halloween-Schnitzeljagd gemacht. Von der Thematik her ist das natürlich eine wortwörtlich spannende Sache und es hat mir auch wirklich Freude bereitet, Ideen dafür zu sammeln. Die Aufgaben sollten natürlich einen gewissen Gruselfaktor innehaben, wobei ich hier versuchen werde, für kleine und größere „Kinder“ etwas zu bieten.
Je nach dem, wo und wie ihr die Schnitzeljagd abhaltet, gibt es zahlreiche Utensilien, von denen ihr wirklich profitieren könnt. Welche das sind und wie ihr sie möglichst abartig in die Aufgaben integrieren könnt, erfahr ihr im „Gadget-Bereich“.
Zudem mache ich den Spagat und zeige eine wirklich simple Suchen-und-Abhaken-Variante, die ihr im 3 Minuten erstellen und mit jüngeren Kids in der Nachbarschaft ablaufen könnt (sofern diese denn Halloween gebührend feiert).
Anschließend zeige ich aber auch noch Möglichkeiten, mit denen ihr auf nächtlichen Wanderungen den Puls eurer Kumpanen hoch halten könnt.
Zeitaufwand: 60-120 Minuten
Geeignet für: Halloween-Party, Nachtwanderung, Erwachsene
Wo: Draußen, Park, Wald, Nachbarschaft
Halloween-Schnitzeljagd in der Nachbarschaft
Wer nach amerikanischem Trick-or-Treat-Muster von Tür zu Tür gehen möchte, kann für eine diesbezügliche Schnitzeljagd auf eine einfache Liste zurückgreifen und verschiedene zu sichtende Objekte abfragen: grinsender Kürbis, Skelett, Spinnennetz und Fledermaus werden sich auch in deutschen Wohngebieten zu Halloween hier und da finden lassen.
Nehmt hierfür einfach ein Blatt Papier (DIN A4 ist super), schreibt verschiedene Objekte oder Szenen darauf, die es zu entdecken gilt und marschiert los.
Hexen-Schnitzeljagd
Tipp: Aufgabenliste gestalten
Die Aufgabenliste muss bei einer Motto-Schnitzeljagd unbedingt thematisch passen und sollte entsprechend gestaltet sein. Für Halloween sollte man also einen kaputten, alten und verwunschenen Stil wählen. Lasst die Aufgabenliste also mit Feuerzeug und Kaffeepulver „altern“. Kaffeepulver ist nach meinem Befinden das beste Mittel für eine satte, pergamentartige Patina und zieht dank der kleinen Körnchen auch noch gute Schlieren.
Mit dem Feuerzeug könnt ihr die Kanten und Ränder absengen und der Aufgabenliste Charakter geben. Hier erfahrt ihr, wie ihr in 5 Schritten eine stimmungsvolle Aufgabenkarte erstellen könnt.
Achtet bei der Erstellung auch auf eine möglichst altertümliche Schrift. Der Stift kann hier ebenso einiges bewirken. Am besten hat uns ein kalligrafieartiger Pinsel gefallen, ein breiter Bleistift kann aber auch tolle Effekte erzielen.
Wenn ihr eine Schnitzeljagd nach eigenem Gusto entwerfen wollt, wird es kniffliger als bei der Schnitzeljagd in der Nachbarschaft, das ist klar. Hierfür braucht ihr eine gute Strecke zum Ablaufen, eine oder zwei gute Örtlichkeiten für gruselige Stopps und natürlich ein schauriges Potpourri an Aufgaben. Mit der richtigen Story im Hintergrund wird es selbst Erwachsenen das eine oder andere Mal unangenehm werden 😉
Habt ihr Kinder in euren Reihen, solltet ihr natürlich milder vorgehen, einen Gang zurückschalten und die ganze Angelegenheit näher am Typus der ohnehin schon gruseligen Nachtwanderung halten.
Ort & Stimmung sind wichtig
Insgesamt hängt eine Halloween-Schnitzeljagd natürlich stark mit der von euch gewählten Location zusammen. Der zweifellos unheimlichste Ort und zugleich am wenigsten pietätvolle ist der Friedhof und sollte aus Gründen des Anstands natürlich gemieden werden. Dem Gedanken folgend ist aber auch der Außenbereich einer Kirche nachts nichts für schwache Gemüter.
Der ruhige Vorplatz, die Bäume, die alten Mauern, das Schlagen der Kirchturmuhr — der Bogen zu einer Aufgabe, einem Rätsel oder der Hintergrund der Schnitzeljagd-Geschichte lässt sich leicht schlagen.
Wer das Gotteshaus lieber aus Gruselspielen herauslassen möchte, kann andere alte Gemäuer, Wanderhütten oder einfach nur Feld- und Waldwege aufsuchen. Dank oftmals reichhaltigen Regionalgeschichte lässt sich mit etwas Recherche eine äußerst stimmungsvolle Halloween-Schnitzeljagd anfertigen.
Guckt hierzu einfach mal, was Wikipedia über euren Heimatort zu berichten weiß, ich bin mir sicher, ihr werdet Anreize für eine Hintergrundgeschichte finden!
Ideen für eine spannende Hintergrundgeschichte zu Halloween
Typischerweise dreht sich zu Halloween alles um morbide Themen wie Tod, Übernatürliches und Getier der Unterwelt. Mit etwas Geschick könnt ihr die zu bewältigenden Aufgaben eurer Schnitzeljagd rund um diese Welt ranken lassen, worfür ihr allerdings eine Geschichte benötigt, die mittels Aufgaben den roten Faden von Anfang bis Ende spannt. Passende Themen wären ein Mord, ein verlorenes (verfluchtes!) Schmuckstück, eine vermisste Person, besagte Ortsgeschichte oder das Verjagen von Geistern und Hexen.
Wer besonders grausam ist, kann 1-2 Personen engagieren, die in Form von Geistern die armen Schnitzeljagdteilnehmer erschrecken, dass es ihnen in Mark und Bein fährt…
Aufgaben & Rätsel für eine Halloween-Schnitzeljagd
Im Gegensatz zu anderen Schatzsuchen und Schnitzeljagden müsst ihr bei zu Halloween schon ein wenig Zeit in die Vorbereitung investieren: Angenommen ihr macht eine solche Jagd im Wald, so müsst ihr die Strecke abgehen und gute Orte für Aufgaben finden, sowie einen Zielort für den Schatz (sofern es einen gibt). Anschließend platziert ihr in regelmäßigen Abständen Hinweise, beispielsweise Flatterbänder. Damit wissen die Jäger, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Ab und zu könnt ihr an den Hinweis aber noch eine kleine verwitterte Karte hängen, die in Form einer Rätselfrage eine „Aufgabe“ stellt:
Klebrig Netz und Höllenpein
Greifen nach Dir mit acht Bein’.
Find’ die richt’ge und lang zu,
Wer hält die Karte, sie oder Du?
Nun wissen die Teilnehmer, dass sie in direkter Umgebung (1-2 Meter) nach einer Spinne suchen müssen. Für gute 3 Euro habe ich mir ein künstliches Spinnennetz inklusive 4 Spinnen* gekauft, an deren Rücken man dann einen Schatzkartenausriss klebt. Bei Nacht braucht man aber kein Arachnophobiker zu sein, um Herzklopfen zu bekommen. Im Taschenlampenschein nach einem solchen Biest zu greifen — selbst wenn es nur aus Kunststoff ist — da stellen sich einem die Haare auf.
Analog lässt sich auch phantastisch in einem Reisighaufen nach einem Kunststoffknochen graben oder an Baumwurzeln nach einem alten Schlüssel suchen. Der Schlüssel kann dann zum Gartenhaus oder Briefkasten führen, wo der Schatz versteckt ist.
Volkstümliche Sprichwörter einbinden
Eine weitere Möglichkeit, die Jäger auf die richtige Fährte zu locken, ist das Nutzen von althergebrachten Sprichwörtern. Diese sind ja auch oftmals “rauer” Natur, zudem haftet ihnen aus ihrer Entstehungszeit noch ein morbider Charakter an.
Beispiel gefällig:
Eichen sollst Du weichen, Buchen sollst Du suchen.
Dabei geht es aber nicht daraum, welcher Baum das schönste Blätterdach hat, sondern unter welchem man bei Gewitter nicht vom Blitz erschlagen wird. Ideales Futter für unsere Halloween-Schnitzeljagd also!
Lohnenswertes Gruselinventar für Halloween:
- Taschenlampe
- Petroleumlampe
- Spinnennetz + Spinne
- Plastikknochen
- alter Schlüssel
- „Besitzgegenstand“ einer altertümlichen Person
Zur Vorbereitung braucht ihr:
- Geeigneten Stift
- Bogen rustikales Papier, Pappe oder eine Karte
- Feuerzeug & Kaffeepulver zum “Altern” der Karte
Viel Spaß bei eurer gruseligen Schnitzeljagd!
Ich hoffe, ihr findet hier den einen oder anderen Anreiz. Eine fertige Schnitzeljagd kann ich aktuell noch nicht zusammenstellen, da mir hierfür aktuell noch die Zeit, als auch nähere Informationen zu euren Vorhaben fehlen. Ich möchte das aber schnellstmöglich korrigieren: Lasst mich doch daher wissen, wie euch das Thema gefallen hat und wie eure ideale Halloween-Schnitzeljagd aussehen sollte. Gerne könnt ihr das per Kommentar oder E-Mail tun.
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